Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 28.03.2015

Die Aufwärmübungen von Nils sind super.

– Kopfkreisen

– Schultern kreisen

– Strecken

– Stehen und sich konzentrieren sodann plopp auf den Fußballen nach oben und balancieren…

– Schultern extrem hoch, runter, ganz runterziehen, locker lassen

– Hände zur Faust, lockerlassen

Die obenstehenden Übungen und ebenso die Übungen von den anderen Lehrern sollte ich öfter zu Hause machen und auch auf der Straße. Trägt zur Lockerheit bei.

Das mit den Händen zur Faust machen und locker lassen ist toll. Diese Übung macht Nils auch immer bevor er auf die Bühne geht, weil dadurch die Hände ganz locker werden…

Das mit den Schultern extrem hochnehmen und wieder runter, sowie die Schultern vor und zurück nehmen, ist klasse. Dadurch kommt man in einen entspannten Tonus

Für die Form der Hand auf der Bühne beim Auftritt, ist es sehr gut, eine Faust zu machen, dann loslassen und dies immer wieder, dann hat die Hand eine tolle Form für den Auftritt. Dann noch Zeigefinger und kleinen Finger strecken, Daumen krümmt sich und die zwei mittleren Finger halten eine imaginäre Rolle.

Die rechte Hand ist etwas höher als die linke Hand, das gibt Kontrast. Kontrast ist auf der Bühne wichtig und wirkt für den Zuschauer spannend.

Wenn man mit der rechten Hand eine Geste macht, geht die Linke leicht mit, aber nur ein wenig und macht die Bewegung nach.

Es kann sehr gut so etwas Profanes wie ein Stuhl inszeniert werden… Zur Demonstration ist Nils um den Stuhl herumgelaufen und hat, mit einem eindeutigen Hinweis seiner Hand, zu dem Stuhl geschaut und sich dann hingesetzt. Zum optimalen Hinsetzen auf der Bühne, sich einfach vor den Stuhl stellen, mit einem Unterschenkel unten den Stuhl spüren und sich zum Schluss dann hinsetzen.

Beim Gang auf die Bühne im Zick Zack laufen. Lieber erst auf das Publikum zugehen. Begrüßen und dann zum Pult schreiten.

Ganz wichtig ist es beim Abgang, mit erhobener und stolzer Brust von der Bühne zu gehen. Der Vortragende macht sich seinen Vortrag und das Bild von ihm kaputt, wenn er am Ende des Vortrags die Schultern hängen lasse, so nach dem Motto „Puuh, er habe es geschafft“.

Als Übung zur Selbstwahrnehmung sollen wir den Kopf und die Schultern regelmäßig in Extrempositionen bringen und das gerne auch vor einem Spiegel. Dann vom Spiegel wegschauen und das entsprechende Gefühl entwickeln. Beispielsweise auch Kopfneigen links, Mitte, rechts. Kopf hoch, Kopf nach unten… Und dann Gefühl dafür entwickeln, wann der Kopf eine neutrale Position hat. Das gleiche mit den Schultern.

Und ein guter Trick, den man sich immer vor jedem Auftritt auch bei einem Auftritt im Alltag (wie Ansprache von Fremden) gewöhnen sollte, ist das extrem anspannen um dann locker zu sein. Das was mit der Faust geht (mehrmals Faust und dann loslassen) geht auch mit Händen, Armen und dem ganzen Körper, total extrem anspannen, mehrmals und dann abrupt loslassen. Die Folge hiervon ist, eine totale Entspannung.

Zum Thema Gemüt. Es gibt eigentlich recht wenig wirklich ursprüngliche Gemütshaltungen. Trauer, Zorn, Neid, Freude, Staunen etc.

Das Interessante an den Grundhaltungen des Gemütes ist, dass ich auch Abstufungen und Farben spielen kann. Es gibt zur Darstellung des Gemütes nicht nur so etwas wie Einschalten und Ausschalten. Es lässt sich auch nur leicht anspielen und erzielt dadurch umso größere Wirkung.