Frank Kirschgens, Camera Acting, Berlin Mitte 22.11.2014

Frank Kirschgens, Camera Acting, Berlin Mitte 22.11.2014

Beim Synchronsprechen spricht man auch anders ins Mikro als wenn man mit der Filmkamera aufgenommen wird und spricht. Es ist jedes Mal anders. Und beim Film ist es auch anders als beim Theater.

Beim Film eher kleine Gesten und keine großen Bewegungen. Es läuft viel über das Gesicht ab und dann auch mehr was man im Inneren des Protagonisten als Zuschauer liest.

Blicke bringen da mehr als groß zu spielen. Kleine Gesten. Wie gehe ich mit Sachen um. Wie bewege ich mich im Raum. Haltung.

Timing ist sehr wichtig. Und Rhythmus

Man solle eigentlich auch nicht zu viel Spielen. Sondern lieber eine Rolle sein und die Haltung ausdrücken. Anfänger neigen dazu zu überspielen. Oder auch als ich im Spiegel war zu stark mit meiner Stimme zu Arbeiten und zu kräftig zu Reden…

Die Augen sind beim Film am Wichtigsten nicht die großen Gesten wie beim Theater

Als ich das Stück mit Rachil gespielt habe, da habe ich dann hinterher schon auch meine beschlagene Stimme gehört. Wahnsinn. Kein Stimmschluss.

Frank Kirschgens hat gesagt, eigentlich sind die Leute, die sehr gut Menschen wahrnehmen, die besseren Schauspieler (da muss ich auch an das Spiel von Ursula denken, wo es um Wahrnehmung ging – man drehte sich um und sollte eine Figur nachstellen)

Schlank spielen, den eigenen inneren Fluß finden, nicht selbst bewerten beim Spielen, flüssig durchlaufen.

Zu Tom, dem kleinen Kolumbianer, hat er gesagt, dass er geschmeidig wäre. Er würde sich geschmeidig bewegen. Das fehlt mir sicher. Ich muss etwas beweglicher und geschmeidiger werden. Muss meine Steifheit verlieren. Daran arbeiten

Klarheit. Ich muss in meinem Verhalten, in meinem Spielen, in meiner Kommunikation klar sein. Klar und präzise

Die kleinen Gesten und Handlungen machen den Charakter aus. Wie gehe ich mit Gegenständen um? Auch das zeichnet einen Charakter. Wie verhalte und bewege ich mich im Raum. Wie stehe ich zu dem Raum. Beispielsweise verhalte ich mich in einem fremden Raum anders als in einem Raum den ich kenne.