Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 21.11.2014

Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 21.11.2014

Dieses ständige im Raum herumgucken mit den Augen kann man lernen nicht mehr zu machen. Ich mache das ja, wenn ich mit jemanden rede, unbewußt um mich zu konzentrieren. Man kann lernen sich die Konzentration und auch den Text vom Gegenüber oder vom Publikum zu holen.

Ich sollte lernen mit meinen Augen und den Blicken bewußt zu arbeiten. Alles was unbewußt ist Stück für Stück reduzieren. Weil auch mit Blicken, die ich woanders richte, kann ich viel bezwecken, wenn es bewußt gesetzt ist. Nur alles was unbewußt ist, wie mit den Augen oder Händen ist ablenkend in der Wirkung.

Wichtiger als das „was“ ist das „wie“.

Ich soll mit meinen Emotionen arbeiten, erst dann wirke ich mit meiner Rede.

Präsenz. Mit den Augen und Händen sprechen. Die Leute achten auf das Gesicht und die Hände (deswegen haben zum Beispiel auch Comicfiguren so überzeichnet groß das Gesicht und die Hände).

„Eleganz in der Haltung“. Ausbalancierte Körper (Stand + Spielbein). Lässig und Locker -> Balance

Der Mensch bzw in dem Fall der Präsentierende ist interessanter für das Publikum als eine Powerpoint.

„Gilbert Austin“ hat im 18 Jh. Gesten der Schauspieler und Menschen studiert, systematisiert und aufgeschrieben. Wir können heute von seinen Aufzeichnungen profitieren.

Meine Rede sollte ich choreographieren. Und zwar sollte die Choreographie auch die Haltung, Blicke, Hände und Beinarbeit umfassen. Dies gibt Sicherheit und Struktur.

Auf die Frage einer Schülerin ob Extrovertierte gegenüber Introvertierten einen Vorteil hätten, sagt der Dozent, das wäre im Grunde egal. Die Extrovertierten hätten einen Vorteil mit ihrer Lebendigkeit und die Introvertierten aber einen Vorteil für ihr Gefühl für Präzision und Struktur. Jede von den Gruppen muss für sich die andere Seite lernen um komplett zu sein.

Das Stand- und Spielbein muss regelmässig wechseln.