Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 21.03.15

Die Ellbogen etwas auseinander (d.h. auch die Oberarme sind etwas vom Brustkorb weg. Wie wenn ein kleines Luftpolsterkissen unter dem Brustkorb wäre). Die Hände auf halber Höhe, die rechte Hand etwas höher als die linke, etwas vor dem Körper…

Es gibt vier verschiedene Positionen auf der Bühne: linkes Standbein vorne Spielbein hinten, linkes Spielbein vorne Standbein hinten (und das Ganze noch 2x mit dem rechten Bein).

Ja, bei den klassischen Statuen ist beim Kontrapost die Schulter auf das Standbein hin geneigt. Zum Ausgleich. Beim Schaupiel aber nicht, da hängt die Schulter zum Spielbein hin.

Für Fotografen schaut man über die Schulter…

Gut kommt wenn man die Kontrapost Position hat, hängende Schulter aber den Kopf gerade…

Es kommt auf Symmetrie und Kontrast an…

Die Hände sind beispielsweise ein wenig seitlich vom Körper, damit man die besser sieht und man auch mehr Volumen hat vor dem Publikum. Genauso auch, dass die Ellbogen etwas seitlich weg sind und man quasi ein Luftpolsterkissen in den Achselhöhlen hat.

Auf der Bühne kommt es nicht so an, dass man gerade steht. Also auf beiden Beinen und stocksteif… Man soll lässig und locker auf der Bühne sein… Der Körper ist dann schön, wenn er eine natürliche S-Kurve hat.

Für Fotografen posiert man auch so: Standbein, Spielbein, Schulter hängt über dem Spielbein herunter, und man schaut dann mit dem Kopf über die hängende Schulter rüber. Wenn man nach vorne schauen würde wäre es wie ein Verbrecherfoto.

Kontrapost: Standbein, Spielbein, Schulter hängt über das Spielbein herunter, das Becken steht wirklich richtig kräftig über dem Standbein ab, der Bauchnabel schaut seitlich weg in die Richtung des Spielbeins (glaube ich), Kopf gerne gerade.

Das gerade machen des Kopfes soll ich nicht über einen Faden am Hinterkopf machen sondern ich soll den Nacken strecken, das wäre in diesem Falle besser.