Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 27.11.2014

Nils Niemann, Vortragskunst und Bühnenpräsenz, Berlin 27.11.2014

Wenn ich auf die Bühne gehe, dann auch erst einmal ankommen. Man muss das aushalten.

Wichtig auch, dass man die Spannung und Präsenz schon hinter der Bühne aufbaut und dann erst auf die Bühne kommt. Nicht fluffig auf die Bühne kommen und dann Präsenz erst vor den Zuschauern aufbauen. Sobald ich für die Zuschauer sichtbar auf der Bühne bin muss ich schon wirken. Präsenz schon beim Hinlaufen zu meinem mittigen Punkt auf der Bühne haben und ausstrahlen.

Meine Stimme war wieder komplett belegt.

Diese Haltung mit den Füßen 90 Grad, Standbein + Spielbein, gekippte Schulter und dann Schulter zur Kamera, leicht über die Schulter zur Kamera schauen ist auch eine bzw die professionelle Fotografenpose.

Wenn man seinen Kopf leicht schief hält, hat das eine Bedeutung. In seiner Deutung bedeutet ein schiefer Kopf „Unterwürfigkeit und Demut“. Die Fürsten damals hätten sich nie mit schiefen Kopf malen oder fotografieren lassen. Die haben da stark aufgepasst.

Schultern hoch und nach vorne bedeutet Angst. Schulter leicht links oder rechts (schiefe Schultern) bedeuten Unsicherheit.

Die Haltung meines Kopfes sollte ich vor dem Spiegel üben, um ein Gefühl zu bekommen. Wann ich eine gerade Haltung habe und wann nicht. Dann kann ich auch rhetorisch spielen, wenn ich leicht von oben runter schaue etc. Aber die Grundposition der Sicherheit muss ich wissen.

Wir haben dann auch eine Übung gemacht, bei der wir den Kopf mal hoch, Mitte unten, und nach links und rechts drehen und dann wagerecht schief links oder rechts gemacht haben. Meine Fehlhaltung ist ja mein Kopf rechts leicht schief. Wenn ich den Kopf rechts bewußt extrem schief mache ist ok, aber wenn ich den Kopf bewußt extrem schief in die andere Richtung und zwar nach links mache habe ich plötzlich einen sehr unangenehmen stechenden Schmerz im Halswirbelbereich.