Reiner Adler, Schauspielgrundlagen, Berlin Mitte 08.12.2013

Reiner Adler, Schauspielgrundlagen, Berlin Mitte 08.12.2013

E-Mail von Reiner Adler an Josy, meiner Partnerin bei „Don Juan“, letzte Probe, Berlin 08. Dezember 2013

Regieanweisung von Reiner an Josy:

Liebe Josy,
die Magd gewinnt an Sicherheit und Kontur. Die Beziehung zum „Verführer“ ihrer Lieblingsfreundin könnte distanzierter sein.
„Hier liegt das gnädige Fräulein.“ Sachlich mit Abstand.
Dann die Pause ausreizen: „Wir kriegen noch Schnee.“ heißt, wie lange soll ich denn noch hier stehen.
Den folgenden Text: „Wie kommen sie..“ ziemlich maulig. Und im Folgenden immer fester: Sie interessiert das ja alles nicht. Bis „..Nacht.“ Pause. „Schrecklich…“ redet fast nur mit sich.
Macht eine Pause vor „Zum guten Hirten“, will es nicht sagen. Das ist das wohlgehütete Familiengeheimnis.
Sie lüftet es ärgerlich: „Eine geschlossene ,,,“ Dann kündigt sie sofort an, zum Grab der Schwester zu gehen: weitere Fragen will sie nicht beantworten.
„Sie sind schon…“ kein Mitleid. Wie lange wollen sie denn noch in der Kälte Rumstehen in ihrem Mäntelchen.
„Was ist ihnen?“, vergisst ihre Distanz, kriegt wirkliche einen Schreck. Voll Sorge.
Wenn er sagt, er warte noch auf jemanden, ist sie eingeschnappt. Sie weiß, er lügt. Dann machen sie doch was sie wollen, ist die Haltung zu „Dann empfehle ….“ Und nicht gehen! Pause, erst wenn sie sicher ist er kommt keines falls mit, geht sie. An der selben Stelle noch die Warnung: „Aber wartens..“, sichert sich ab, für den Fall, das was passiert. Ich hab ihn gewarnt.
LG Reiner Adler

Wir sehen uns Montag! 🙂

Viele Grüße

Josy