Ursula Preußler, Schauspiel 2, Berlin Prenzlauer Berg 19.02.2015

Der Kreis ist heute mal richtig in Chaos ausgebrochen. 2x Blackouts in der Gruppe.

Es ist schon der Wahnsinn, was damit gemeint ist, dass die Dinge im Körper sein müssen. Und was das für ein langer Weg ist, das hinzubekommen.

Ich merke schon bei mir, dass mich mein Kopf regiert und dass ich es wie ein Hindernis habe, es in meinem Körper zu lassen. Aber wenn es im Körper ist und man nicht nachdenkt fühlt es sich so gut an.

Im Beispiel des Kreises ist das schon auch groß. Das Getrommel nicht mehr als gezähltes Einzeltrommeln wahrzunehmen sondern schon im Körper aufnehmen und ausführen.

So kommt es mir dann auch vor wenn ich auf der Bühne bin und mit Text spiele. Der Text ist weit weit weg von meinem Körper und meinem Spielen. Das läuft dann alles aber nur nicht aus einem Guß. Das ist zurzeit bei Ursula so und bei Ulli. Es läuft hintereinander, parallel – alles. Nur nicht aus einem einzigen gewaltigen Impuls.

Ich hatte mit Roland noch mal diese Übung Text als Dummy. Diesmal haben wir Banküberfall gespielt. Ich tue mir sehr sehr schwer einen quasi unsinnigen absurden Text draufzulegen. Ich bin so streng geeicht, welche Außenwirkung ich habe, und dass das was ich sage Sinn macht.

Ich war dann im Spielen der Szene auch im Konflikt Spielen – Txt – Spielen. Und dann ja auch noch Improvisation in einem Stück, das ich noch nie gespielt hatte. Dann hing ich echt lange im Text.

Was ich auch noch in der Szene mit Roland gemerkt hatte. Es reicht nicht nur eine Idee. Man muss ein paar Handlungspunkte festzurren. Ein paar Requisiten, Wendungen und ein ganz klein wenig Choreographieren in der 2ten Ebene. Das gibt einen Rahmen und eine Handlungslinie der man folgen kann.

Beim Hap Hep Hip mit Ball kleiner Kreis, ich in der Mitte. Die Wörter liefen ganz gut bei mir. Mich hat Ursula aber deutlich aufmerksam gemacht, das mein Impuls zu schnell kommt. Ich nehme den Ball und gebe ich gleich weiter. Dadurch gibt es einen kleinen Bruch im Rhythmus. Ich bin beim Annehmen schon gleich beim Abgeben. Mache es ähnlich wie beim Volleyball. Ich muss erst richtig annehmen und darf dann wieder abgeben. Gerade im kleinen Kreis ist es am Schwersten.

Interessant. Ursula hat mal in einer Small Talk Runde folgendes gesagt, und zwar, dass sie zu DDR Zeiten in der Neurologie sich länger im Wartezimmer aufgehalten hat. Und da waren einige gesessen die eine Klatsche hatten. Und da hat sie dann zu uns beiläufig gesagt, sie hatte sich vorgenommen einiges was sie da gesehen hatte, in ihrer Repertoire zum Spielen aufzunehmen. Es ist also schon so. Es geht über Beobachtung von Menschen und diese dann spielerisch zu kopieren.